Kulinarische Genüsse hinter klösterlichem Gemäuer
Das Kochbuch aus dem Ursulinenkloster in Salzburg, datiert auf 1716, wurde nachweislich über viele Jahre in der dortigen Küche verwendet. Es enthält rund 560 Rezepte für Fest- und Fasttage, entsprechend mit Fleisch-, vielen Fischgerichten und durchaus üppigen Mehlspeisen. Auf den Tisch kam eine "haute cuisine", angemessen dem sozialen Status der adeligen Klosterfrauen. Die Rezepte enthalten geschmackvolle Zutaten und raffinierte Zubereitungen - und lassen sich auch heute noch mit Genuss umsetzen.
Dies zeigt Starkoch Jörg Wörther, der in seinem neuen Restaurant in Salzburg Rezepte aus diesem Buch anwenden und adaptieren möchte. Der Text bietet zudem erhellende Einblicke in die Lebensverhältnisse der Zeit, in die wirtschaftlichen, sozialen, kulturellen Muster und Standards; er zeigt modellhaft, wie Differenzierung und Distinktion durch Nahrung erfolgte.
Auch durch die sprachliche Ausdruckskraft gelingt das Eintauchen in die kulinarische Welt des frühen 18. Jahrhunderts.